Kanak Sprak versus Kiezdeutsch – Sprachverfall oder sprachlicher Spezialfall? Eine ethnolinguistische Untersuchung

Das vorliegende Buch stellt eine überarbeitete und aktualisierte Fassung der Magisterarbeit, die Hatice Deniz Canoğlu u.d.T. Kanak Sprak versus Kiezdeutsch. Eine ethnolinguistische Untersuchung der beiden Sprachphänomene im Deutschen im Lichte des Kulturtransfers an der germanistischen Abteilung der Ege Universität (Izmir) verteidigt hat. Die Arbeit wird in vier Kapiteln eingeteilt, deren Titel wie folgt heißen: 1. Jugendsprachliche Mischphänomene als Forschungsgegenstand: Ein Überblick (S. 19-27), 2. Kanak Sprak versus Kiezdeutsch: Ein ethnolinguistisch-orientierter Vergleich (S. 29-67), 3. Zu den Funktionen und sprachlich-kommunikativen Strukturen des Kiezdeutschen (S. 69-119), 4. Schlussbemerkung (S. 121-126). Wie im Titel nahegelegt, werden in Canoğlus Studie die sprachlichen Mischvarietäten Migrantenjugendlicher Kanak Sprak und Kiezdeutsch angegangen, gegenübergestellt und aufgrund ihrer Verbreitung unter deutschen Muttersprachlern kritisch hinterfragt. Hierbei sind die vorstehend genannten Sprachkontaktvarietäten genauso wie das Gastarbeiterdeutsch neue Sprachformen, die bei der Erlernung des Deutschen von Jugendlichen mit türkischem Migrationshintergrund entst anden: „Das mehrsprachige Phänomen basiert im deutschen Migrationskontext vor allem auf deutsch-türkischen Mischungen“ (S. 14). Im Zusammenhang damit wird von der Buchautorin dafür sensibilisiert , dass die besagten Gastarbeiterdeutsch, Kanak Sprak und Kiezdeutsch als symbolbeladene Begriffe aufzufassen sind, mit denen die sozialen Erfahrungen von Migranten sprachlich und begrifflich wiedergegeben werden (können). Daher fungieren die Mischvarietäten von Migrantenjugendlichen ihres Erachtens nicht nur als Sprachmischungen, sondern auch als Kulturmischungen (S.59).

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  • Canoğlu, Hatice Deniz (2012): Kanak Sprak versus Kiezdeutsch – Sprachverfall oder sprachlicher Spezialfall? Eine ethnolinguistische Untersuchung. Berlin: Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur, 135 S.