Fiktion und Realität in Daniel Kehlmanns neuestem Roman „Tyll“

Kehlmann bringt Fiktion und Realität in seinem neuen Roman „Tyll“ zusammen. Der Autor präsentiert ein genaues Beispiel für die Fiktion, indem er sein Wissen und seine Vorstellungskraft mit fiktiven Figuren und historischen Handlungen verbindet. Um diese fiktive Struktur zu bemerken, müssen die Leser jedoch die auf historische Begebenheiten basierenden Geschehnisse in dem Werk -auch nur in Grundrissen- erkennen können. Dazu benötigt der Leser eine gewisse Informationsausrüstung. Ziel dieser Studie ist, die Beziehung zwischen Fiktion und Realität in „Tyll“ zu untersuchen. Darüber hinaus werden wissenschaftliche Informationen zu „Fiktion“ und „Fiktion und Realität“ verwendet. Der weltbekannte und meistverkaufte Autor bietet mit seinem fast fünfhundert Seiten umfassenden Picaresque-Roman einen Geruch aus der Geschichte und ein Spiel voller Rätsel. Tyll ist eine Geschichte aus dem Dreißigjährigen Krieg und dem Barock. Kehlmann bewegt sich in eine Zeit, die politische und intellektuelle Topographie Europas entscheidend prägt, indem er die legendäre mittelalterliche Figur des berühmten Jongleurs Till oder Thyl Eulenspiegel in den Dreißigjährigen Krieges platziert. Er hängt nicht von vorhersehbarer historischer Wahrheit ab. Obwohl es historische Fakten des Krieges verwendet werden, nutzt Kehlmann als historischer Fiktionsautor die Vorteile von Fiktion und nimmt von den magischen Realismus Nutz, um das Individuum in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen. Damit will er verdeutlichen, dass es kein Gewinner im Krieg gab.

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