Öz Die Beiträge von Antonie Hornung („Wissen referieren in der Fremdsprache Deutsch – Tesina und mündliche Präsentation als erste Schritte zum kritischen Denken?”) und Gabriella Carobbio/Arne Krause („Sprachliche Verfahren der Vermittlung naturwissenschaftlichen Wissens in Physik-Vorlesungen: deutsch- italienische Perspektiven”) sind im Rahmen des von der VW-Stiftung geförderten Forschungsprojektes „euroWiss – linguistische Profilierung einer europäischen Wissenschaftsbildung“ entstanden. Dieses Projekt wurde im Zeitraum 2011-2014 unter der Leitung von Angelika Redder (Hamburg) in Kooperation mit Dorothee Heller (Bergamo), Antonie Hornung (Modena) und Winfried Thielmann (Chemnitz) durchgeführt. Von den in diesem Projekt durchgeführten Interventionsstudien ausgehend erforscht Antonie Hornung, wie die italienischen Studierenden reagieren, wenn sie mit Unterrichtsmethoden konfrontiert werden, die von ihrer eigenen akademischen Traditionen unterscheiden. Da in Italien eine traditionell mündliche Universitätskultur dominiert, bereitet für die italienischen DaF-Studierenden das Verfassen von Hausarbeiten, das im deutschen Hochschulsystem, besonders in Sozial- und Geisteswissenschaften, von wesentlicher Bedeutung ist, große Schwierigkeiten. An den Interventionsstudien nehmen DaF-Studierende an der Universität Modena-Reggio Emilia (Italien) im ersten Studienjahr des Bachelors Lingue e culture europee (Europäische Sprachen und Kulturen) teil, indem sie Hausarbeiten über linguistische Themen verfassen und die Ergebnisse ihrer Studien in den Vorlesungen mündlich präsentieren. Diese Studie ergibt, dass die italienischen Studierenden durch ihre Hausarbeiten und mündlichen Präsentationen lernen können, ihre Texte einer bestimmten Text- und Diskursart entsprechend zu gestalten und das Wissen kritisch zu bearbeiten

Einleitung in den Thementeil: Mehrsprachigkeit in der Wissenschaft