ASKLEPIOSKULT UND KAISERKULT IM KILIKISCHEN AIGEAI UM DIE MITTE DES 3. JAHRHUNDERTS N.CHR. (LEV. 35)

ASKLEPIOSKULT UND KAISERKULT IM KILIKISCHEN AIGEAI UM DIE MITTE DES 3. JAHRHUNDERTS N.CHR. (LEV. 35)

Die ostkilikische Hafenstadt Aigeai gehörte in der römischen Kaiserzeit neben Epidauros, Kos und Pergamon zu den bedeutendsten Wallfahrtsstätten für den Heilgott Asklepios. In der Severerzeit erlebte sie, wie fast alle Städte in diesem Raum, einen wirtschaftlichen Aufschwung, so daß sie jetzt einerseits ein traditionsreiches, andererseits aber auch attraktives Zentrum des Asklepioskultes mit entsprechender Sogwirkung war. Eine wichtige Zäsur stellen in dieser Hinsicht die späten Jahre der Regierung des letzten Severerkaisers, Severus Alexander, dar. 231 n.Chr., also während des großen Sasanidenfeldzuges, erhielt die Stadt den begehrten Titel Neokoros für das Heiligtum ihres Hauptgottes. Der Kaiser war wohl Synnaos des Heilgottes, in die Kulthandlungen wurden er und seine Familie also einbezogen